1. Strengere Grenzwerte für Schadstoffe
Eine der wesentlichen Änderungen betrifft die Einführung strengerer Grenzwerte für bestimmte Schadstoffe. Dazu gehören:
- Blei: Der Grenzwert für Blei wurde weiter gesenkt, um die gesundheitlichen Risiken, insbesondere für Kinder, zu minimieren.
- Legionellen: Die Überwachung auf Legionellen wurde intensiviert, und es wurden niedrigere Schwellenwerte festgelegt, um Infektionsrisiken zu verringern.
- Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS): Für diese chemischen Verbindungen wurden neue Grenzwerte eingeführt, da sie als langlebig und gesundheitsschädlich gelten.
2. Erweiterte Überwachungspflichten
Die Verordnung sieht erweiterte Überwachungspflichten für Wasserversorgungsunternehmen vor. Diese müssen nun häufiger und detaillierter auf verschiedene Parameter testen. Insbesondere sind zusätzliche Untersuchungen auf Mikroplastik und Arzneimittelrückstände vorgeschrieben.
3. Erhöhte Transparenz
Eine weitere Neuerung betrifft die Transparenz gegenüber den Verbrauchern. Wasserversorgungsunternehmen sind nun verpflichtet, ihre Untersuchungsergebnisse regelmäßig zu veröffentlichen und die Verbraucher proaktiv über die Wasserqualität zu informieren. Dies umfasst auch Informationen über eventuelle Grenzwertüberschreitungen und die ergriffenen Maßnahmen zur Behebung der Probleme.
4. Schutz von Risikogruppen
Besondere Aufmerksamkeit wird dem Schutz von Risikogruppen, wie Kindern und älteren Menschen, gewidmet. Einrichtungen wie Schulen, Kindergärten und Pflegeheime müssen nun regelmäßig ihre Wasserqualität überprüfen lassen und Maßnahmen ergreifen, um eine hohe Trinkwasserqualität sicherzustellen.
5. Neuregelung für Vermieter
Auch Vermieter von Wohngebäuden sind von den Änderungen betroffen. Sie müssen ihre Mieter regelmäßig über die Qualität des Trinkwassers informieren und sicherstellen, dass die Hausinstallationen den aktuellen Standards entsprechen. Bei Verstößen drohen höhere Bußgelder als bisher.
6. Erweiterte Schulungs- und Weiterbildungspflichten
Für Betreiber von Wasserversorgungsanlagen wurden erweiterte Schulungs- und Weiterbildungspflichten eingeführt. Diese sollen sicherstellen, dass das Personal stets auf dem neuesten Stand der Technik und Wissenschaft arbeitet und somit die Trinkwasserversorgung auf höchstem Niveau gewährleistet ist.
Fazit
Die jüngsten Änderungen der Trinkwasserverordnung sind ein wichtiger Schritt zur Sicherstellung der Trinkwasserqualität in Deutschland. Sie tragen dazu bei, die Bevölkerung besser vor gesundheitlichen Risiken zu schützen und das Vertrauen in die öffentliche Wasserversorgung zu stärken. Es bleibt zu hoffen, dass die neuen Regelungen konsequent umgesetzt und überwacht werden, um die hohen Standards für Trinkwasser weiterhin zu gewährleisten.